Ithaka, die kleine Insel im Ionischen Meer

Die Insel Ithaka (Ιθάκη) ist trotz ihrer Bekanntheit in der Literatur eine eher ruhige griechische Insel.  Sie zieht Reisende an, die nach Entspannung, Natur und kultureller Tiefe suchen. Die lokale Bevölkerung lebt hauptsächlich von Fischerei, Landwirtschaft und nachhaltigem Tourismus.

Die Hauptstadt ist Vathy, eine malerische Bucht mit pastellfarbenen Häusern. 

Geografie von Ithaka

Ithaka gehört zu den Ionischen Inseln, ist relativ klein, etwa 96 Quadratkilometer groß und hat eine lange, stark zerklüftete Küstenlinie. Die Insel wird durch eine schmale Landenge in zwei Hauptteile geteilt. Die ist an ihrer schmalsten Stelle lediglich 650 m breit. Ithaka liegt an der Westküste von Griechenland im Ionischen Meer, dicht vor der Nachbarinsel Kefalonia. Im Norden liegt die Insel Lefkada und im Süden Zakynthos.

Ithaka ist geprägt von einer hügeligen und grünen Landschaft mit Olivenbäumen, Zypressen, Pinien und zerklüfteten Felsformationen. Die Insel bietet auch schöne Buchten, die oft aber nur über das Meer zu erreichen sind. Der höchste Berg ist der Nirito mit 809 Meter. Er liegt zentral im nördlichen Teil der Insel.

Mythologie von Ithaka

Ithaka ist weltberühmt als die Heimat von Odysseus, dem Protagonisten von Homers „Odyssee“. Ob Odysseus tatsächlich auf Ithaka gelebt hat, ist historisch und archäologisch nicht eindeutig belegt. Laut Homers Epos war Odysseus der König von Ithaka, ein kluger und listenreicher Held, der nach dem Trojanischen Krieg eine zehnjährige Irrfahrt erlebte, bevor er zu seiner Heimatinsel zurückkehrte.

Archäologische Belege

• Palast von Odysseus: Archäologen haben auf Ithaka bisher keine eindeutigen Überreste eines königlichen Palastes aus der mykenischen Zeit (ca. 1600–1100 v. Chr.) gefunden, wie sie etwa in Mykene, Tiryns oder Pylos entdeckt wurden. Einige Ausgrabungen in der Nähe von Stavros haben jedoch Ruinen und Artefakte zutage gefördert, die auf eine bewohnte Siedlung aus dieser Zeit hindeuten.
• Widersprüche: Einige Forscher argumentieren, dass Homers Ithaka möglicherweise nicht mit der heutigen Insel identisch ist. Es gibt Hypothesen, die benachbarte Inseln wie Kefalonia als das historische Ithaka in Betracht ziehen.

Die schönsten Orte

Vathy – die Hauptstadt der Insel

Ein Besuch in Vathy (rund 2000 Einwohner) lohnt sich in vielerlei Hinsicht, da der Ort eine charmante Mischung aus traditioneller Architektur, einer malerischen Lage und griechischer Atmosphäre bietet. Hier eine kurze Übersicht:

1. Malerische Bucht

• Vathy liegt in einer der schönsten natürlichen Buchten Griechenlands, die fast vollständig von grünen Hügeln umschlossen ist. Das ruhige, in Blautönen schimmernde Meer der Bucht schafft eine idyllische Stimmung.
• Besonders schön ist der Blick auf den Hafen bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.

2. Traditionelle Architektur

• Die Stadt hat ihren traditionellen Charakter bewahrt. Die pastellfarbenen Häuser mit roten Dächern und die schmalen Gassen laden zu entspannten Spaziergängen ein.
• Nach dem Erdbeben von 1953 wurde Vathy in seinem historischen Stil wiederaufgebaut, wodurch es seinen authentischen Charme bewahren konnte.

3. Der Hafen

• Vathy ist ein lebhafter Hafen, der sowohl von Fischerbooten als auch Jachten genutzt wird. Rund um den Hafen gibt es viele Tavernen, Cafés und kleine Geschäfte.
• Besonders beliebt ist es, in einer der Hafentavernen frische Meeresfrüchte zu genießen, während man den Blick über das Meer schweifen lässt.

4. Aktivitäten in und um Vathy

• Bootsausflüge: Vom Hafen aus starten Boote zu abgelegenen Stränden und Buchten, die nur auf dem Wasserweg erreichbar sind.
• Wanderungen: Es gibt schöne Wanderwege, die von Vathy aus starten, darunter Strecken zu den umliegenden Hügeln oder zur Höhle der Nymphen.
• Strände in der Nähe: Filiatro Beach und Dexa Beach sind zwei der nächstgelegenen Strände und leicht erreichbar.

5. Atmosphäre

• Vathy kombiniert eine entspannte, typisch griechische Atmosphäre mit lebendigem Hafenleben. Es ist ein Ort, an dem du sowohl das lokale Leben als auch touristische Annehmlichkeiten genießen kannst.
• Ruhiger wird es am Abend, wenn die Tagesausflügler weg sind und sich die Stimmung am Hafen entspannt.

Das beschauliche Dorf Kioni

Ein Besuch des kleinen Dorfes Kioni (nur ca. 200 Einwohner) im nördlichen Teil von Ithaka lohnt sich definitiv, besonders für Reisende, die einen malerischen und ruhigen Ort mit authentischem griechischem Charme suchen. Auch hier einige Highlights:

1. Malerische Schönheit

• Kioni liegt an einer kleinen, geschützten Bucht an der Ostküste von Ithaka und ist, genau wie Vathy, von grünen Hügeln und kristallklarem Wasser umgeben. Es ist ein klassisches, postkartenreifes griechisches Dorf. Die sich um die Bucht schmiegenden Häuser mit dem Grün der Bäume im Hintergrund ergeben gerade vom Meer aus gesehen einen beeindruckenden Blick.

2. Authentische Atmosphäre

• Kioni ist weitgehend unberührt vom Massentourismus und hat sich seine ruhige, entspannte Atmosphäre bewahrt. Es bietet Einblicke in das authentische Leben auf der Insel.
• Es gibt keinen großen Hotelbau oder übermäßige touristische Infrastruktur, was den ursprünglichen Charakter bewahrt.

3. Der Hafen

• Der kleine Hafen ist das Herz des Dorfes und ein beliebter Ort für Segler. Dort liegen oft Jachten und Fischerboote nebeneinander.
• Rund um den Hafen gibt es gemütliche Tavernen, Cafés und Bars, in denen man die Aussicht auf frische Meeresfrüchte oder einen griechischen Kaffee genießen kann.

4. Wanderungen und Natur

• Kioni ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen in der umliegenden Natur. Es gibt Pfade, die durch Olivenhaine und Zypressenwälder führen, oft mit herrlichem Blick auf das Ionische Meer.
• Beliebte Wanderziele sind alte Windmühlen oder abgelegene Buchten.

5. Strände in der Nähe

• In der Umgebung von Kioni gibt es mehrere schöne Strände, die oft nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar sind, was sie besonders ruhig und abgelegen macht.
• Strände wie Plakoutses, Mavrovouni oder Frikes sind für ihr kristallklares Wasser bekannt und ideal zum Schnorcheln.

Anreise nach Ithaka

Ithaka ist nur mit der Fähre zu erreichen. Sie verkehren hauptsächlich über die Häfen von Pisaetos oder Vathy. Pisaetos ist der wichtigste Fährhafen der Insel, da er durch seine Lage gut erreichbar und geschützt ist. Hier sind die Details zu den Fährverbindungen:

Pisaetos – Der Hauptfährhafen

• Lage: Pisaetos liegt etwa 7 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Vathy und ist von dort aus leicht mit dem Auto oder Taxi erreichbar.
• Verbindungen:
• Fähren von Pisaetos verbinden Ithaka mit der Nachbarinsel Kefalonia (Hafen Sami). Es gibt auch Verbindungen zum Festland, insbesondere nach Astakos, aber auch nach Patras oder Kyllini.
• Während der Hauptsaison verkehren die Fähren häufiger und bieten auch Verbindungen zu weiteren Ionischen Inseln wie Lefkada oder Zakynthos.
• Besonderheiten: Pisaetos ist ein kleiner, ruhiger Hafen ohne große touristische Infrastruktur. Die Landschaft um den Hafen ist wunderschön und typisch für Ithaka: grüne Hügel und klares Wasser.

Vathy – Gelegentliche Fährverbindungen

• In der Hauptstadt Vathy legen gelegentlich Fähren oder Ausflugsboote an, vorwiegend kleinere Schiffe, die zwischen den Inseln verkehren oder Touristen zu Stränden und Buchten bringen.
• Vathy ist auch der Ausgangspunkt für private Boote und Charteryachten.

Frikes – Zusätzlicher kleiner Hafen

• Der kleine Ort Frikes im Norden der Insel dient manchmal als alternativer Hafen für Fähren, insbesondere in der Hauptsaison oder bei schlechten Wetterbedingungen, die Pisaetos betreffen könnten.
• Frikes ist vor allem bekannt für Ausflugsboote, die nahegelegene Strände oder Sehenswürdigkeiten anfahren.

Praktische Tipps

• Tickets: Es ist empfehlenswert, Tickets im Voraus zu buchen, besonders in der Hauptsaison (Juli und August).
• Anreise nach Pisaetos: Pisaetos ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse sind begrenzt) oder besser mit einem Mietwagen oder Taxi erreichbar.
• Zeiten: Fährzeiten können sich saisonal ändern, daher ist es ratsam, vorab die Fahrpläne zu prüfen.

Sarakiniko – das deutsche Aussteigerprojekt auf Ithaka

Mit dem Aufruf auf einem Flugblatt: „Wir suchen rund 100 Leute, die verrückt genug sind, mit uns eine Insel zu bevölkern, ein eigenes gesellschaftliches Konzept zu entwickeln und zu leben“.

1978 fand sich in Deutschland eine Gruppe von Aussteigern zusammen, die eine alternative Lebensform auf einer griechischen Insel entwickeln wollte. Die Wahl fiel auf die Landzunge Sarakiniko auf Ithaka, nachdem eine kleine Nachbarinsel sich als nicht geeignet erwiesen hatte. Ein Startkapital von 10.000 DM/Deutsche Mark (für Jüngere: Das war das Zahlungsmittel in Deutschland vor dem Euro) war erforderlich, um sich den Traum autarken Lebens in der Natur zu erfüllen. Die maximale Anzahl der TeilnehmerInnen wurde auf 220 festgelegt und so viele wurden auch gefunden.

Schon im Sommer 1979 ging es dann tatsächlich los. Es wurden Hütten und Wasserspeicher gebaut (Wasser- und Stromanschluss gibt es bis heute nicht), Land erschlossen zur Bepflanzung, Tiere gehalten und sogar eine Schule errichtet. Mit der Entwicklung der ökologischen Lebensform wuchsen aber auch die Unstimmigkeiten in der Gruppe über die Vorstellungen, wie sich Sarakiniko zukünftig entwickeln soll. Die Gemeinschaft zerbrach, aber es leben auch heute noch einige Personen dort, die ein autarkes Leben führen. Viele frühere Beteiligte kommen aber immer noch für eine mehr oder weniger lange Zeit dorthin. Für alle, die geblieben sind oder noch zu Besuch kommen, bleibt es aber ein paradiesischer Rückzugsort im Mittelmeer.

Über die Entstehungsgeschichte und die Entwicklung von Sarakiniko gibt es ein interessantes Video, was hier verlinkt ist.

Fazit zu Ithaka

Ithaka, die legendäre Heimat des Odysseus, ist eine idyllische griechische Insel, die Natur, Mythologie und Authentizität verbindet. Mit ihrer unberührten Landschaft aus Olivenhainen, malerischen Dörfern wie Kioni und der ruhigen Hauptstadt Vathy bietet sie eine perfekte Mischung aus Entspannung und kulturellem Reichtum. Die Insel ist ideal für Wanderer, Bootsfahrer und alle, die das ursprüngliche Griechenland fernab des Massentourismus suchen. Ithaka symbolisiert nicht nur die Rückkehr zur Heimat, sondern auch das Entdecken von Einfachheit und Schönheit – ein lohnenswertes Ziel für Erholungssuchende und Liebhaber von Geschichte und Natur.