Meteora Klöster
Die Meteora Klöster in Griechenland gehören zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten des Landes und sind zugleich ein bedeutendes kulturelles und religiöses Erbe. Sie befinden sich in der Region Thessalien, nahe den Orten Kalambaka und Kastraki und sind bekannt für ihre beeindruckende Lage auf hoch aufragenden Sandsteinfelsen, die über Millionen von Jahren durch Erosion geformt wurden. Der Name „Meteora“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „in die Höhe gehoben“ oder „schwebend“, was die einzigartige Position der Klöster auf den Felsen treffend beschreibt, ähnlich wie die der Agios Nikolaos Kirche in der Nähe.
Geschichte der Meteora Klöster
Die ersten Einsiedler zogen sich im 9. Jahrhundert in die Höhlen und Schluchten der Meteora-Felsen zurück, um in Abgeschiedenheit und spiritueller Ruhe zu leben.
Gründung der ersten Klöster im 14. Jahrhundert
Der entscheidende Schritt in der Geschichte der Meteora-Klöster erfolgte im 14. Jahrhundert, als die Klostergründungen begannen. In dieser Zeit erlebte Griechenland politische Instabilität durch die Ausbreitung des Osmanischen Reiches, und die abgelegenen Felsen boten einen idealen Schutz vor Invasionen und Verfolgung.
Um 1340 gründete der Mönch Athanasios der Meteorit, der aus der Mönchsgemeinschaft des Berg Athos stammte, das erste und größte Kloster auf dem Felsen, das heute als Großes Meteoron (Kloster der Verklärung Christi) bekannt ist. Er schuf die Grundlage für die organisierte Klosterstruktur auf den Felsen. Unter seiner Führung begann der Bau von Gebäuden und die Errichtung von Wohn- und Gebetsräumen für die Mönche.
In den folgenden Jahren wurden weitere Klöster gegründet, darunter das Kloster Varlaam im Jahr 1517, das nach einem Einsiedler benannt wurde, der dort zuvor gelebt hatte, sowie das Kloster Heiliger Nikolaos Anapafsas. Die Mönchsgemeinschaften wuchsen schnell, und im 15. und 16. Jahrhundert erlebten die Meteora-Klöster ihre Blütezeit.
Die Klöster dienten über Jahrhunderte hinweg als spirituelle Rückzugsorte, insbesondere während der osmanischen Herrschaft, als sie den Mönchen Schutz vor Verfolgung boten. Früher waren die Klöster nur schwer zugänglich und konnten nur über Leitern oder mithilfe von Seilwinden erreicht werden. Heute sind moderne Straßen und Treppen gebaut, sodass Besucher die Klöster bequem besichtigen können.
Meteora heute
Heutzutage sind die schwebenden Klöster von Meteora nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein bedeutender Anziehungspunkt für Touristen aus der ganzen Welt. Von den einst 24 Klöstern sind noch sechs in Betrieb – fünf von Mönchen und eines von Nonnen bewohnt. Die Klöster haben ihren religiösen Charakter bewahrt, dienen aber auch als historische und kulturelle Denkmäler, die den Besuchern die byzantinische und post-byzantinische Kunst und Architektur näherbringen.
Die Klöster sind mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und repräsentieren nicht nur die orthodoxe Mönchstradition, sondern auch eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur, indem sie sich harmonisch in die spektakuläre Felsenlandschaft einfügen.
Die Klöster im Einzelnen
Die sechs heute noch bewohnten Klöster sind:
Großes Meteoron (Kloster der Verklärung Christi) – Das größte und bekannteste der Klöster. Es beherbergt ein Museum, das wertvolle byzantinische Kunstwerke und historische Artefakte ausstellt.
Kloster Varlaam – Bekannt für seine gut erhaltenen Fresken und die beeindruckende Holzkonstruktion im Inneren, die noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Kloster Rousanou (St. Barbara) – Von Nonnen bewohnt und leicht zugänglich. Es liegt malerisch auf einem schmalen Felsenrücken.
Kloster Heiliger Nikolaos Anapafsas – Relativ klein, aber wegen seiner Lage auf einem engen Felsen sehr interessant. Es beherbergt bedeutende Fresken von Theophanes, einem bekannten byzantinischen Maler.
Kloster Heiliger Stefanos – Das einzige Nonnenkloster, das durch seine einfache Erreichbarkeit besticht. Es bietet einen weiten Blick über die Ebene von Thessalien.
Kloster Agios Stefanos (Heiliger Stefanos)
Kloster Agia Triada – Eines der am schwierigsten zugänglichen Klöster, aber für Abenteurer ein besonderer Höhepunkt aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und der spektakulären Aussicht. Besonders bekannt wurde das Kloster mit seinem Felsen als Drehort des James Bond Films „In tödlicher Mission“ aus dem Jahre 1981.
Öffnungszeiten der Klöster
Wer die Meteora Klöster besichtigen möchte, muss auf die Öffnungszeiten der einzelnen Klöster achten. Die täglichen Zeiten sind zwar fast identisch, aber die Ruhetage sind unterschiedlich.
Die Landschaft von Meteora
Neben den beeindruckenden Klöstern zieht auch die atemberaubende Landschaft von Meteora zahlreiche Touristen an. Die imposanten Felsen, die steil aus der thessalischen Ebene aufragen, wurden durch Erosion über Millionen von Jahren geformt. Ihre Höhe reicht von etwa 200 bis 400 Metern. Diese Felsenlandschaft bietet nicht nur einen einzigartigen Anblick, sondern auch vielfältige Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten.
Wandern ist eine der beliebtesten Aktivitäten in der Region. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die durch die Felsenlandschaft führen und wunderschöne Ausblicke auf die Klöster und die umliegende Natur bieten. Besonders beliebt ist der Wanderweg zwischen den Klöstern, der es Besuchern ermöglicht, die Landschaft intensiv zu erleben und mehrere Klöster auf einmal zu besichtigen.
Für Kletterer sind die Meteora-Felsen ein Paradies. Die Felsen bieten eine Vielzahl von Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, und die Kombination aus traumhaften Aussichten und historischem Hintergrund macht das Klettern hier zu einem besonderen Erlebnis.
Auch Fotografierende kommen in Meteora auf ihre Kosten. Die bezarren Felsenformationen, die schwebenden Klöster und die wechselnden Lichtverhältnisse, insbesondere in den Morgenstunden bei Sonnenaufgang und abends bei Sonnenuntergang, wenn die Felsen in warmen Licht leuchten, sind als Fotomotive besonders stimmungsvoll.
Tipps für Touristen beim Besuch der Meteora Klöster
Für Touristen, die Meteora besuchen möchten, gibt es einige praktische Tipps:
- Die beste Zeit für einen Besuch ist das Frühjahr oder der Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Landschaft grün und blühend ist. Im Sommer kann es sehr heiß werden, während der Winter aufgrund der Schnee- und Regenfälle weniger ideal ist.
- Kleidung: Da die Meteora-Klöster noch aktive Klosteranlagen sind, wird von den Besuchern angemessene Kleidung erwartet. Männer sollten lange Hosen tragen, und Frauen sollten einen Rock tragen, der über die Knie reicht. Ärmellose T-Shirts sind bei Männern und Frauen ebenfalls nicht erwünscht. Am Eingang der Klöster werden oft Tücher angeboten, falls man sich nicht passend gekleidet hat.
- Eintrittspreise und Öffnungszeiten: Jedes Kloster erhebt einen kleinen Eintrittspreis. Es ist wichtig, die Öffnungszeiten im Voraus zu überprüfen, da nicht alle Klöster an jedem Tag der Woche geöffnet sind.
- Anreise: Die Meteora-Region ist gut mit dem Auto oder per Zug erreichbar. Von Athen oder Thessaloniki gibt es regelmäßige Zugverbindungen nach Kalambaka, der nächstgelegenen Stadt. Von dort aus sind die Klöster entweder per Taxi, Bus oder zu Fuß erreichbar.
Besucherandrang Meteora Klöster
Kalambaka
Obwohl die meisten Touristen Kalambaka besuchen, um die nahegelegenen Meteora-Klöster zu besichtigen, hat die Stadt selbst auch einige interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Byzantinische Kirche der Mariä Himmelfahrt (Koimesis tis Theotokou): Diese Kirche stammt aus dem 10. oder 11. Jahrhundert und ist eines der ältesten Bauwerke in Kalambaka. Sie liegt am Rand der Stadt und bietet einen schönen Ausblick auf die Umgebung. Die Kirche zeichnet sich durch ihre byzantinische Architektur und ihre beeindruckenden Fresken im Inneren aus.
Natur- und Geschichtsmuseum von Kalambaka: Dieses Museum bietet einen guten Überblick über die Flora und Fauna der Region sowie die geologische Geschichte der Meteora-Felsen. Es gibt auch Ausstellungen zur Geschichte der Region und ihrer Bedeutung für die griechisch-orthodoxe Kirche.
Museen der Meteora-Klöster: Einige der nahegelegenen Klöster, wie das Große Meteoron, beherbergen Museen, die religiöse Artefakte, Manuskripte und Kunstwerke ausstellen, die tief mit der Geschichte von Kalambaka und Meteora verbunden sind.
Heute ist Kalambaka vor allem durch den Tourismus geprägt. Dank der Nähe zu den Meteora-Klöstern zieht die Stadt das ganze Jahr über Besucher aus aller Welt an. Es gibt eine Vielzahl von Hotels, Pensionen, Restaurants und Cafés, die auf Touristen ausgerichtet sind, und die Infrastruktur ist gut ausgebaut, um den Besuchern einen angenehmen Aufenthalt zu bieten.
Kastraki
Kastraki ist ein malerisches Dorf in Griechenland, das direkt am Fuß der Meteora-Felsen liegt und zur Gemeinde Kalambaka gehört. Mit seinen verwinkelten Gassen, traditionellen Häusern und der Nähe zu den berühmten Meteora-Klöstern zieht Kastraki jedes Jahr zahlreiche Besucher an, die das authentische griechische Dorfleben erleben und die beeindruckende Naturkulisse genießen möchten.
Kastraki liegt nur etwa zwei Kilometer von Kalambaka entfernt und ist damit ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der Meteora-Klöster. Das Dorf ist eingebettet in die spektakuläre Landschaft der Meteora-Felsen, die hier besonders imposant und steil aus der Ebene aufragen. Der Name „Kastraki“ bedeutet „kleine Burg“ und deutet auf die historische und strategische Lage des Dorfes hin, das über Jahrhunderte ein Schutzort für seine Bewohner war.
Die Felsen rund um Kastraki erreichen Höhen von bis zu 400 Metern und bieten eine atemberaubende Kulisse für das kleine Dorf, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Zahlreiche Wanderwege führen von Kastraki aus in die Felsenlandschaft, sodass Besucher die Natur hautnah erleben können.
Blick von den Felsentürmen auf Kastraki
Kastraki hat sich zu einem beliebten Reiseziel entwickelt, vor allem wegen seiner authentischen Atmosphäre und der Nähe zu den Meteora-Klöstern. Trotzdem hat sich das Dorf seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Es gibt eine Auswahl an Unterkünften, von gemütlichen Pensionen und kleinen Hotels bis hin zu traditionellen Gästehäusern. Auch zwei Campingplätze sind im Ort zu finden.
Die Dorfbewohner sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, und viele Familien betreiben Restaurants und Cafés, die hausgemachte griechische Gerichte anbieten.
Letzte Aktualisierung: 30. Oktober 2024