Insel Lesbos

Lesbos liegt in der nördlichen Ägäis nahe an der türkischen Küste und ist mit 1.634 km²  die drittgrößte Insel Griechenlands – eine Insel mit wechselhafter Geschichte, die von vielen erobert wurde. So war die Insel in den Händen von Persien, Sparta, dem Makedonischen Reich, dem römischen Reich bis hin zu den Türken. Lesbos wird 1912 dem griechischen Königreich zugesprochen und gehört seitdem zu Griechenland. All diese wechselnden Herrscher haben ihre Spuren auf der Insel und in der Inselkultur hinterlassen. 

Lesbos hat knapp 90.000 Einwohner, wovon fast die Hälfte in der Inselhauptstadt Mytilini leben.
Mytilini liegt auf der Ostseite der Insel in Sichtweite zur türkischen Küste. Das quirlige Städtchen bildet das wirtschaftliche und verkehrstechnische Zentrum der Insel, ist jedoch nicht der touristische Mittelpunkt. Über dem alten Hafen thront das gut erhaltene Kastell. In und um den Hafen pulsiert das Leben durch die schönen Gassen.
Skala - Polichnitos

Skala – Polichnitos, die kleine Siedlung direkt am Meer, wenige Kilometer vom gleichnamigen Ort entfernt

Lesbos ist in weiten Teilen touristisch kaum erschlossen. Die meisten Pauschalurlauber kommen nach Molyvos oder Petra in den Norden der Insel, oder aber in den Inselsüden nach Plomari.
Überall finden sich schöne Strände und wunderbare Badebuchten mit kristallklarem Wasser. Doch die Insel hat viel mehr zu bieten als nur Strandurlaub; die Möglichkeiten für den Besucher sind sehr vielfältig. Die noch ganz ursprüngliche Natur lädt zum Wandern und Entdecken ein. Es gibt wunderschöne alte Pilger- oder Eselspfade, auf denen man zu abgelegenen Dörfchen, zu römischen Aquädukten, zu alten Kirchen und Klöstern und natürlich in die Gebirge gelangen kann. Lesbos ist wasserreich, sogar im Sommer gibt es Flüsse und Wasserfälle, die nicht austrocknen. Weite Teile der Insel bedeckt ein dichter schattiger Pinienwald; ein Großteil der hügeligen Landschaft ist mit etwa 11 Millionen Olivenbäumen bewachsen. 
Molyvos auf Lesbos

Molyvos mit malerischem Hafen und einer venezianischen Burg

Die höchste Erhebung auf Lesbos ist der Olymp mit 968 m.
Der Golf von Kalloni in der Inselmitte ist ein Paradies für Vogelkundler. Das ganze Jahr über kann man hier Flamingos und viele seltene Wasser- und Stelzvögel beobachten.
Die Ägäis um Lesbos ist noch sehr fischreich, als Spezialität gelten die Sardinen aus dem Golf – eine Delikatesse. Kulinarisch bietet die Insel frische mediterran-griechische Küche mit viel Fisch und Meeresfrüchten, Gemüse, aber auch köstliche Schmorgerichte vom Lamm oder Rind.
 
Über die Grenzen Griechenlands hinaus ist Lesbos bekannt für seinen hervorragenden Ouzo. Insbesondere in der Region um Plomari (Foto links) finden sich etliche kleine Ouzo-Destillerien. Der dort hergestellte Ouzo gilt als der Beste in ganz Griechenland und die Einwohner von Plomari behaupten, dort wurde auch der erste Ouzo überhaupt gebrannt.  
Plamari auf Lesbos

Der Ort Plamari auf Lesbos

Im eher kargen und windgepeitschten Westen befindet sich wohl die Hauptattraktion von Lesbos, der Versteinerte Wald. Durch einen gigantischen Vulkanausbruch vor ca. 15 Mio. Jahren wurden die damaligen Mammutbäume von heißer Asche begraben. Durch mineralhaltige heiße Quellen wurde im Laufe der Jahrmillionen die Holzstruktur nachgebildet. Und der Wald wächst immer noch … 
 
Lesbos ist noch immer ein Geheimtipp für Naturliebhaber und Individualreisende, die den Charme einer authentischen griechischen Insel erleben möchten. Der Tourismus hat zwar Einzug auf die Insel gehalten, das Bild einer intakten und lebhaften Insel mit seinen Bewohnern ist jedoch erhalten geblieben.
Lesbos versteinerter Wald

Letzte Aktualisierung: 8. September 2024